Viele Autofahrer gehen davon aus, dass Fußmatten unabhängig davon, ob ihr Fahrzeug ein Linkslenker (LHD) oder Rechtslenker (RHD) ist, austauschbar sind. In der Realität sind die Unterschiede jedoch deutlich – besonders auf der Fahrerseite. Eine falsche Ausrichtung kann zu schlechtem Sitz, unerwünschtem Verrutschen oder, noch kritischer, zu eingeschränkter Pedalfreiheit führen.
Dieser Leitfaden erklärt genau, wo sich LHD- und RHD-Fußmatten unterscheiden und warum die richtige Variante entscheidend für Komfort und Sicherheit ist.
Zentrale Unterschiede zwischen Links- und Rechtslenker-Fahrzeugen
Die Fahrposition und der Bodenaufbau verändern sich je nach Lenkradseite – das wirkt sich direkt auf die Form und Befestigungspunkte der Fußmatten aus.
Lenkrad- und Pedalanordnung
In beiden Fahrzeugtypen bedienen Fahrer das Gaspedal und die Bremse mit dem rechten Fuß (bei Schaltgetrieben zusätzlich die Kupplung links). Was sich ändert, ist die komplette Fahrerposition: In Rechtslenkerfahrzeugen sind Lenkrad, Pedale und Fußstütze auf die rechte Seite verschoben, während Bodenform und Fußraum spiegelverkehrt aufgebaut sind.
Bodenform und Mitteltunnel
Da die Lenksäule und das Lenkgetriebe auf entgegengesetzten Seiten montiert werden, unterscheiden sich auch Bodenform und Mitteltunnel. Dadurch verändert sich die exakte Kontur im Fahrerfußraum.
Werksseitige Halter und Clips
Moderne Fahrzeuge verfügen über spezielle Befestigungspunkte oder Clips – meist auf der Fahrerseite. Diese sind zwischen LHD und RHD gespiegelt, sodass eine Matte aus der jeweils anderen Version nicht korrekt einrastet.
Sind Fußmatten für LHD und RHD tatsächlich unterschiedlich?
Ja – die Unterschiede gehen weit über eine einfache Spiegelung hinaus und beeinflussen Alltag, Passform und Sicherheit.
Fahrerfußstütze und Fersenverstärkung
Die verstärkte Fersenauflage und der Bereich der Fußstütze müssen exakt dort liegen, wo die Ferse aufsetzt. Bei vertauschter Ausrichtung bleibt die tatsächliche Verschleißzone ungeschützt – die Matte nutzt schneller ab.
Konturen rund um die Pedale
Passgenaue Matten folgen mit erhöhten Rändern und Aussparungen präzise der Pedalbox, ohne die Bewegung einzuschränken. Eine gespiegelte Matte kann Kanten an den falschen Stellen haben und dadurch den Fuß blockieren oder die Pedalfreiheit einschränken.
Unterschiede selbst innerhalb eines Modells
Sogar identische Fahrzeugmodelle – etwa Golf, Civic oder 3er BMW – besitzen unterschiedliche Bodengruppen für LHD- und RHD-Versionen, da Werkzeugbau und Zulassungsanforderungen voneinander abweichen.
Designdetails, die sich je nach Lenkung ändern
Kleine, aber entscheidende Merkmale werden separat auf jede Fahrzeugausführung abgestimmt.
Form und Schnittlinien
Laservermessene Schablonen werden getrennt für Links- und Rechtslenker produziert, um den Verlauf von Sitzschienen, Mittelkonsole und Spritzwand exakt abzubilden.
Antirutsch-Rückseite und Haltepunkte
Die Position von Klettfeldern und Clip-Öffnungen ist gespiegelt, damit die Matte auch bei Notbremsungen fest an Ort und Stelle bleibt.
Materialstärke und Randhöhen
Zwar bleibt die Materialstärke gleich, aber die Randhöhe und Richtung der Erhebungen werden so angepasst, dass Wasser und Schmutz immer von den Pedalen weggeleitet werden – unabhängig von der Fahrzeugseite.
Sicherheitsaspekte bei falschen Fußmatten
Eine unpassende LHD-/RHD-Matte ist nicht nur unpraktisch – sie kann ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen.
Risiko der Pedalbeeinträchtigung
Eine falsch zugeschnittene Matte kann nach vorne rutschen und unter die Pedale geraten, was im Ernstfall das vollständige Durchtreten des Bremspedals verhindert.
Verrutschen während der Fahrt
Wenn die Matte nicht korrekt in die werkseitigen Clips eingehängt ist, kann sie sich beim Fahren verschieben – besonders bei Nässe oder plötzlichem Bremsen.
OEM-Vorgaben
Viele Fahrzeughersteller schreiben die Verwendung des originalen Befestigungssystems vor. Das Einhalten dieser Vorgaben ist oft auch Voraussetzung für bestimmte Versicherungsleistungen, da es die Fahrsicherheit direkt betrifft.
So wählen Sie die richtigen Fußmatten
Ein paar einfache Prüfungen vor dem Kauf ersparen späteren Ärger.
Fahrzeugmodell und Baujahr prüfen
Geben Sie immer Marke, Modell, exaktes Baujahr und Karosserieform (z. B. Limousine, Kombi, Hatchback) an.
LHD- oder RHD-Konfiguration klären
Schauen Sie in die Fahrzeugpapiere oder einfach ins Auto – steht das Lenkrad links oder rechts?
Befestigungspunkte kontrollieren
Werfen Sie einen Blick unter Ihre aktuellen Matten und zählen Sie die vorhandenen Clips oder Haken. Seriöse Anbieter werden genau danach fragen.
Materialwahl an das Klima anpassen
In Regionen mit viel Regen oder Schnee sind Allwetter-Fußmatten sinnvoll, die Feuchtigkeit sicher auffangen und sich leicht reinigen lassen. Für mehr Tipps zum Wetterschutz lesen Sie unseren Artikel wie Sie den Innenraum Ihres Autos mit Allwetter-Fußmatten schützen.
Warum Fußmatten aus EVA eine praktische Wahl sind
EVA-Fußmatten bleiben auch bei Temperaturen bis −50 °C flexibel, entwickeln keine Gerüche im Sommer, halten Wasser und Schmutz in tiefen Kanälen fest und lassen sich leicht herausnehmen und reinigen.
Da die Zuschnitte modellabhängig sowohl für LHD- als auch RHD-Fahrzeuge gefertigt werden, bieten sie vollständige Abdeckung – ohne Nachschneiden oder Improvisation.
Können LHD-Matten in RHD-Fahrzeugen verwendet werden?
Nein – und umgekehrt genauso wenig. Die Fahrermatte ist immer anders geformt und lässt sich nicht korrekt befestigen. Beifahrermatten ähneln sich gelegentlich, aber ein kompletter Satz ist praktisch nie austauschbar.
Häufige Mythen rund um LHD- und RHD-Fußmatten

„Alle Matten sind universal“
Universalmatten decken die Teppichränder nicht vollständig ab, lassen Wasser darunterlaufen und verrutschen oft schon nach kurzer Zeit.
„Nur die Lenkradposition zählt“
Nicht nur das Lenkrad ist gespiegelt – auch Bodenform, Tunnelhöhe und Position der Befestigungspunkte unterscheiden sich vollständig.
„Zuschneiden löst das Problem“
Durch das Zuschneiden werden Wasserkanäle, Clip-Öffnungen und die strukturelle Stabilität zerstört – was die Sicherheit stark beeinträchtigt.
FAQ
Kann ich LHD-Matten in einem RHD-Fahrzeug nutzen?
Nein. Die Fahrermatte hat die falsche Form und rastet nicht korrekt ein.
Wie oft sollten Matten ersetzt werden?
Hochwertige Allwetter-Fußmatten halten bei täglicher Nutzung etwa fünf bis acht Jahre. Ein Austausch ist nötig, sobald die Fersenauflage stark abgenutzt ist oder die Befestigung nicht mehr greift.
Darf ich eine Matte für die andere Lenkradseite zuschneiden?
Nicht empfohlen – Sie verlieren die erhöhten Ränder, die Clip-Löcher und die Stabilität der Matte.
Welche Matten sind ideal für Regen oder Schnee?
Passgenaue EVA-Fußmatten, die mit werkseitigen Clips und Klettpunkten fixiert werden und Feuchtigkeit in tiefen Kanälen auffangen. Eine ausführliche Gegenüberstellung finden Sie in unserem Ratgeber zur Auswahl hochwertiger Auto-Fußmatten.
Wenn Ihr Fahrzeugmodell nicht in der Standardliste enthalten ist, senden Sie uns Marke, Modell, Baujahr, Karosserie und Getriebe – wir bestätigen die exakten Maße und Verfügbarkeit innerhalb von 24 Stunden.
Die richtige Wahl zwischen LHD- und RHD-Fußmatten macht den Unterschied zwischen einem sauberen, sicheren Innenraum und ständigem Ärger mit Verrutschen, Lücken oder vorzeitigem Verschleiß.
Zwei Minuten prüfen – und dauerhaft sorgenfrei fahren.
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